Woher die Birken von der Duba ihren Namen haben
(Meiche, Nr. 202)
"Das Haus Berka, dessen Wappen aus zwei kreuzweise übereinandergelegten Eichenästen bestand, gehöhrte mit dem ihm stammverwandten Haus Howora zu den ältesten Adelsgeschlechtern Böhmens.
Ein Ahnherr der letzteren war Jägermeister des Herzogs Jaromir (im Jahre 1085). Einst kam dieser auf einer Jagd von seinem Gefolge ab und fiel in die Hände der Werschowoczer, die das Räuberhandwerk trieben.
Schon band man den Herzog und seinen Diener nackend an eine Eiche, um sie mit Pfeilen zu erschießen, da bat sich der Howora von dem feindlichen Anführer als Gnade aus, noch dreimal sein Leibstückchen auf dem Horn blasen zu dürfen.
Allein diese Töne zeigten dem zerstreuten Gefolge nicht bloß den Ort, wo ihr Herr weilte, sondern auch, daß er in Gefahr sei; es eilte herbei und so wurden beide vom gewissen Tode gerettet.
Aus Dankbarkeit hat nun der Herzog seinen treuen Diener mit Belohnungen überhäuft und ihm den Beinamen Duba (d.h. Eiche) gegeben, welchen Friedrich Berke, als er 1440 das Schloß Eiche oder Duba baute, der Verwandtschaft wegen annahm.
Das Benediktinerkloster, welches Jaromir an der Stelle, wo sich diese Begebenheit zugetragen hatte, erbaute, bestand noch bis auf die Zeit des Königs Wenzel, wo es zerstört ward.
Die Duba aber waren lange Zeit Besitzer der Herrschaft Hohnstein-Wildenstein in der Sächsischen Schweiz."
"Man hält dafür, daß die Herren Birken von der Duba das Dorf (Dauba) erbaut und ihm den Namen gegeben haben." Carl Heinrich Nicolai "Wegweiser durch die Sächsische Schweiz" 1801
"Das Wappen der Birken von der Duba begenet uns erstmals auf einem Siegel des Hinko Berka von der Duba, das dieser 1279 an eine Urkunde heftete.
Hinko war zu dieser Zeit (1276-1288) Truchseß des Königs vom Böhmen. Auch seine Nachkommen bekleideten einflußreiche Ämter und besaßen ansehnliche Herrschaften in Nordböhmen. Hinko Berka von der Duba erhielt um die Mitte des 14. Jahrhunderts von Kaiser Karl IV. die Herrschaft und Burg Hohnstein als Lehen.
Das Wappen der Berken ist noch heute auf der Burg Hohnstein in dem zum oberen Burghof führenden Durchgang zu sehen. Es findet sich auch in den Wappen einiger nordböhmischer und sächsischer Städte wieder."
Quelle:
"Sagen der Sächsischen Schweiz" Manfred Schober 1983
|